Collage für Korridor-B-Blog
(c) Amprion

Die Projekt-Lotsen

Auf diesen Tag arbeiten Dirk Hensen und sein Team hin: Den Tag, an dem die Bundesnetzagentur den Planfeststellungsbeschluss für Korridor B an Amprion übergibt.

Dieser Beschluss ist gleichsam die Baugenehmigung für die beiden Erdkabelverbindungen von Schleswig-Holstein und Niedersachsen nach Nordrhein-Westfalen. Voraussichtlich in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre wird ihn Dirk Hensen in Händen halten. Bis dahin liegt noch viel Arbeit vor dem 32-jährigen Teilprojektleiter und seinen sechs Kolleginnen und Kollegen der Genehmigung.

Innerhalb des Projektteams von Korridor B sind die „Genehmiger“ darauf spezialisiert, das zweistufige Verfahren zu koordinieren, mit dem Korridor B nach gesetzlichen Vorgaben geplant, im Dialog mit der Öffentlichkeit geprüft und schließlich genehmigt wird. „Am Ende des Tages geht es im Kern darum, einen angemessenen und sachorientierten Ausgleich zwischen all den vielen verschiedenen Interessen und Belangen zu finden“, sagt Dirk Hensen.

Vom Untersuchungsraum zur Trasse

Gespräch des Genehmigungsteams von Korridor B

Nachdem der Gesetzgeber Amprion im Jahr 2021 per Bundesbedarfsplangesetz beauftragt hatte, Korridor B zu planen, begann das Team der Genehmigung, den Planungsraum zwischen den vorgegebenen Start- und Endpunkten beider Stromverbindungen zu untersuchen: Wo könnte ein Korridor, wo später eine Trasse verlaufen? Wo nicht, weil dort besonders viele Menschen leben oder die Natur zu schützen ist? Antworten auf diese Fragen findet das Team von Dirk Hensen in Gesprächen mit Behörden und Verwaltungen, mit Landratsämtern und Gemeinden, durch die Zusammenarbeit mit Gutachterbüros für Umwelt- und Raumplanung sowie technischen Planern und nicht zuletzt im Dialog mit der Öffentlichkeit.

Informationen sammeln und abwägen

Die Genehmigerinnen und Genehmiger nehmen an Dialogveranstaltungen teil und führen Fachgespräche vor Ort. Sie gewichten Argumente und Hinweise nach gesetzlichen Planungsvorgaben. Auf dieser Grundlage erstellen sie umfangreiche Antragsunterlagen, die einer kritischen Prüfung der Bundesnetzagentur standhalten müssen und in der Öffentlichkeit möglichst breite Zustimmung finden sollen.

"UNSER ANSPRUCH IST, DIE BELANGE VON MENSCH, UMWELT UND TECHNIK SO WEIT WIE MÖGLICH IN EINKLANG ZU BRINGEN. AUF DEM WEG DORTHIN SIND SACHLICHE ARGUMENTE MAßGEBLICH." (Dirk Hensen)

Schließlich diskutiert sein Team die Unterlagen auf Antragskonferenzen und Erörterungsterminen mit allen, die sich am Verfahren beteiligen und eine Stellungnahme dazu an die Bundesnetzagentur abgeben. Am Ende steht der Planfeststellungsbeschluss der Bundesnetzagentur. Der lang ersehnte Startschuss für den Bau von Korridor B. „Diesen Tag werden wir feiern“, sagt Dirk Hensen. „Ordentlich.“

Hinweis: Dirk Hensen ist seit Juli 2022 verheiratet. Bis dahin hieß er Dirk Schulte.

Beitrag von Tobias Schmidt, veröffentlicht am 30. Juni 2022