Bereits seit Mitte 2024 laufen für Korridor B Baugrunduntersuchungen (BGU), bisher vor allem an Land. Nun finden diese Beprobungen des Untergrundes auch unter der Wasser statt. Ein Blick auf die Bohrinsel auf der Weser.

Wer zur Hubinsel „TK14“ möchte, startet in der Regel an der Anlegestelle des Bremer Boots- und Schiffsservices. Das Wasser plätschert am Rumpf, Elmar steht bereits am Ruder von Jörn, seinem kleinen Schlepper auf der Weser. Im Juli steuert er beinah täglich auf die Plattform zu, die Anfang des Monats für die Baugrunduntersuchungen von Korridor B von Hamburg mit einem Hochsee-Schlepper über die Nordsee in die Nähe des Elsflether Sands gebracht wurde.
Auf Höhe des Weserstrandes am Elsflether Sand und auf Bremer Seite in der Nähe des Campingplatzes Kap Horn können Spaziergänger die Hubinsel in rot-schwarzem Anstrich sehen. Hierbei handelt es sich um ein Ponton mit hydraulisch ausfahrbaren Pfählen.
Bohrinsel auf der Weser in Zahlen |
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Länge: ca. 20 Meter Breite: ca. 12 Meter 4 Pfähle, jeweils 28 Meter lang |
Nachdem Fachleute die Plattform mit Bohrgeräten aufgerüstet haben, bringt sie der Schlepper an den vorgesehenen Punkt für die geplante Bohrung. Alle Punkte bei Korridor B liegen außerhalb der Schifffahrtsrinne.
Ist alles am vorgesehenen Platz, braucht es für die eigentlichen Arbeiten zunächst die Kampfmittelfreiheit. Gibt das „Muni“-Team – so werden die Experten für Kampfmittelsondierungen vor Ort genannt – grünes Licht, startet der Bautrupp den Bohrer. Ziel ist es, Bodenproben unterhalb des Wassers zu entnehmen und auf diese Weise Kenntnisse über die Beschaffenheit sowie Tragfähigkeit des Baugrunds zu gewinnen.






Die Erdkabel des Vorhabens 48 (nach Bundesbedarfsplangesetz) sollen nach aktuellem Planungsstand aus Richtung Schwanewede über Bremen unter der Weser und dann ab dem Ortsteil Orth in Berne Richtung Hude verlaufen (zum aktuellen Planungsstand).
Die Bohrungen auf der Weser sind wichtig, um eine unterirdische Querung des Flusses zu planen. Nur mit dem Wissen um die Beschaffenheit des Untergrundes kann Amprion entsprechende Maßnahmen für die spätere bauliche Umsetzung von Korridor B bestimmen und in die weiteren Planungen aufnehmen.
Bereits im Juli 2024 wurden diese Untersuchungen an Land auf dem Elsflether Sand vorgenommen (zur Pressemitteilung), damit dort Renaturierungsmaßnahmen wie geplant stattfinden können. Auch die aktuellen Untersuchungen auf der Weser beeinträchtigen die Renaturierung nicht.
Weiterführende Informationen
- Baugrunduntersuchungen bei Korridor B
Alle Informationen in der Übersicht
Beitrag von Oliver Smith und Lisa-Shirin Raja, veröffentlicht am 30. Juli 2025