Archäologische Voruntersuchung
Im Netzausbau sind archäologische Voruntersuchungen obligatorisch. Ziel ist, vor dem Tiefbau bei Korridor B potenzielle Bodendenkmäler zu finden und zu bewahren.

Die archäologischen Voruntersuchungen finden in Abstimmung mit den zuständigen Denkmalschutzbehörden statt. Die Vorarbeiten sind erforderlich, um kulturgeschichtlich bedeutsame Objekte und Strukturen im Planungsbereich zu lokalisieren und diese nach geltendem landeseigenem Denkmalrecht zu dokumentieren. Diese Arbeiten erfolgen schrittweise, vorab ist eine Kampfmitteluntersuchung angesetzt.
Begehung und Oberflächenabsuche
Offene oder nur geringfügig bewachsene Äcker werden zu Fuß abgegangen. Dabei wird u. a. die Geländestruktur auf Auffälligkeiten wie Erhebungen oder Bewuchsmerkmale untersucht. Funde, die an der Oberfläche liegen, werden aufgesammelt, dokumentiert und datiert. Stellenweise können Sonden zum Einsatz kommen, die oberflächliche oder in geringer Tiefe gelegene Metallgegenstände aufspüren.
Geringmächtige Bodeneingriffe zum Bergen der Funde sind in der Regel spatenbreit, nicht tiefer als 40 Zentimeter und werden unmittelbar nach der Bergung wieder verfüllt. Die Arbeiten sind normalerweise innerhalb von zwei Tagen abgeschlossen, können sich aufgrund der Witterungsverhältnisse, je nach Bewuchs oder wechselnder Geländegegebenheiten um wenige weitere Tage verlängern.
Geophysikalische Prospektion
Mithilfe empfindlicher Messgeräte werden Änderungen in magnetischen oder elektrischen Feldern registriert und mögliche unterirdisch vorhandene Strukturen sichtbar gemacht.
Die Untersuchungen können mit Handgeräten zu Fuß, mittels kleinerer Fahrzeuge oder mit Hilfe einer niedrig fliegenden Drohne durchgeführt werden. Bodeneingriffe finden nicht statt. Unter Umständen müssen Holzpflöcke gesetzt werden, die nach Abschluss der Vermessung wieder entfernt werden. Die Arbeiten sind in der Regel innerhalb von einer Woche abgeschlossen.
Archäologische Prospektion und Ausgrabungen

Viele Denkmäler können nur durch Ausgrabungstätigkeiten erfasst werden. Wenn ein Verdacht auf einer Fläche besteht, können Fachleute durch einen Bodeneingriff bis auf das archäologische Niveau überprüfen, ob er sich bestätigt. In diesem Fall wäre eine archäologische Ausgrabung der Fläche die Folge.
Der Bodeneingriff beschränkt sich hierbei auf die Ausmaße des späteren Baueingriffs. Das bedeutet für Korridor B in der Regel, dass die Untersuchung auf einer Breite von maximal 40 Metern im Einzelvorhaben und 60 Metern in der Stammstrecke erfolgt.
Die Grabungstätigkeiten finden meist mit einem Kettenbagger statt. Die ausgehobenen Bodenmieten werden üblicherweise direkt auf der Fläche und getrennt nach Bodenart gelagert, um später wieder entsprechend verfüllt werden zu können. Abhängig von der Größe der Voruntersuchungsfläche, dem möglicherweise vorgefundenen Bodendenkmal und den Witterungsverhältnissen sind die Arbeiten in der Regel innerhalb von ein bis vier Wochen abgeschlossen.
Weiterführende Informationen
- Angekündigte Maßnahmen bei Korridor B
Bekanntmachungen