Korridor B: Kartierungen im gesamten Projektraum

Als zentraler Baustein der Energiewende wird Korridor B ab Anfang der 2030er Jahre Energie von der deutschen Nordseeküste ins verbrauchsstarke Nordrhein-Westfalen transportieren. Amprion hat als Übertragungsnetzbetreiber den gesetzlichen Auftrag, das Projekt zu realisieren. Ab Oktober 2023 finden im gesamten Projektraum innerhalb relevanter Bereiche Kartierungsarbeiten statt.

Für das bevorstehende Planfeststellungsverfahren benötigen wir umweltfachliche Unterlagen. Hierfür erfassen wir den Bestand der Tier- und Pflanzenarten im gesamten Projektraum. Ziel ist es, Aufschluss über relevante artenschutzrechtliche Aspekte zu erhalten. Die Kartierungen orientieren sich am jahreszeitlichen Verlauf der Flora und Fauna und sind darüber hinaus wetterabhängig. Daher sind die im Folgenden aufgeführten Arbeiten in der Abfolge variabel.

Probeflächenermittlung / Biotoptypkartierung

Durch Begehungen und flächendeckende Betrachtung wird festgestellt, ob sich die Flächen potenziell als Lebensraum (sogenannte „Habitateignung“) und für die Biotoptypkartierung eignen.

Brut- und Rastvogelkartierung

Es werden mehrere Tag- und bei Bedarf auch Nachtbegehungen auf ausgewählten Probeflächen durchgeführt.

Horst- und Höhlenbaumkartierung

Die Sichtkontrolle und Besatzüberprüfung der Horste an einzelnen Bäumen erfolgen durch Begehungen in der laubfreien Zeit in den Wintermonaten und bei Bedarf ergänzend im Sommer.

Fledermauskartierungen

Auf ausgewählten Flächen werden durch Nachtbegehungen in den Sommermonaten Fledermäuse erfasst.

Kartierungen von Amphibien, Haselmäusen, Reptilien, Schmetterlingen, Libellen, Käfern

Tagsüber und teilweise nachts werden auf relevanten Flächen die verschiedenen Arten erfasst.

Die Kartierungsarbeiten müssen nicht auf allen Grundstücken durchgeführt werden. Überall, wo sie erforderlich sind, werden die Grundstücke und landwirtschaftlichen Wege nur tageweise und kurzzeitig betreten. In der Regel sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Fuß unterwegs. Die Arbeiten vor Ort dauern wenige Minuten bis mehrere Stunden. Um die Flächen mit dem Fahrzeug zu erreichen, werden öffentliche, private und landwirtschaftliche Wege genutzt. Je nach Witterung und Aufwand werden Flurstücke mehrmals an verschiedenen Tagen innerhalb des angegebenen Zeitraums betreten.

Zum Teil werden bei der Erfassung einzelner Arten(-gruppen) Hilfsmittel eingesetzt (zum Beispiel Reusen für den Nachweis von Amphibien, Reptilienmatten als Ruhestätte für Reptilien oder Haselmaustubes). Diese können auch für eine begrenzte Zeit innerhalb der Flächen belassen werden.

Im Zuge der Arbeiten werden im Regelfall keine Schäden verursacht. Sollte es trotz aller Vorsicht zu Flurschäden kommen, entschädigt Amprion diese entsprechend der gesetzlichen Vorgaben in Paragraph 44 des Energiewirtschaftsgesetzes. Für Fragen stehen die Projektsprecher von Korridor B zur Verfügung.

Hier finden Sie die ortsüblichen Bekanntmachungen und die Flurstückslisten für die Kartierungen: