Fragen & Antworten zur Elbquerung

Bedarf

Warum kann für Korridor B nicht der Tunnel ElbX genutzt werden, der zum Projekt SuedLink gehört?

Aus Gründen der Netzplanung und Versorgungssicherheit können Korridor B und SuedLink nicht in einem Tunnel verlegt werden.

Einerseits würden bei einem Ausfall des Tunnels den wichtigen Nord-Süd-Verbindungen mit einem Schlag 6 Gigawatt (GW) an Stromleistung für Bayern und Baden-Württemberg (SuedLink) als auch für Nordrhein-Westfalen (Korridor B) entzogen. Ein solcher Fall würde die Netzstabilität beeinträchtigen und könnte nur durch erhebliche Netzeingriffe behoben werden. Dabei würden Kosten in Milliardenhöhe anfallen, die auf die Stromkunden umgelegt werden müssten.

Andererseits ist die SuedLink-Planung im Bereich der Elbquerung (ElbX) bereits weit fortgeschritten und der Tunnel befindet sich seit Herbst 2023 im Bau. Für ElbB wird erst im Mai 2024 das Planfeststellungsverfahren beantragt.

Warum wird die Elbe nicht einfach entlang des geplanten A20-Tunnels gequert?

Für das Vorhaben SuedLink hat der zuständige Übertragungsnetzbetreiber TenneT bereits die Querungsmöglichkeiten der Elbe zwischen Cuxhaven und Hamburg im Rahmen des Bundesfachplanungsverfahrens intensiv untersucht. Dabei hat sich herausgestellt, dass sich der Bereich bei Wewelsfleth bzw. Wischhafen/Freiburg (Elbe) am besten für die Elbquerung eignet. Die Bundesnetzagentur ist dieser Einschätzung gefolgt und hat deshalb den bestehenden SuedLink-Korridor auch für die Trassierung von Korridor B festgelegt. Der Gesetzgeber hat daraufhin die Querungsstelle für das Projekt Korridor B in Wewelsfleth bei Brokdorf (Schleswig-Holstein) und Freiburg/Wischhafen (Niedersachsen) im Bundesbedarfsplangesetz verbindlich festgelegt (vgl. BBPlG, Anlage 1, Nr. 48). Der geplante A20 Tunnel liegt über 10 km südöstlich entfernt.

Wie wurde entschieden, an welcher Stelle die Elbe gequert wird?

Die Querungsbereiche der Elbe sind vom Gesetzgeber verbindlich vorgegeben (vgl. Anlage 1 Nr. 48 Bundesbedarfsplangesetz):

  • in Schleswig-Holstein: B431 südlich Roßkopp (Wewelsfleth)
  • in Niedersachsen: L111 östlich Allwörden (Freiburg (Elbe) / Wischhafen)

Siehe auch die Fragen "Warum wird die Elbe nicht einfach entlang des geplanten A20-Tunnels gequert?" und "Wie wurde der Korridor für ElbB festgelegt?"

Gesetz und Genehmigung

Wie wurde der Korridor für ElbB festgelegt?

Für das Vorhaben SuedLink hat der zuständige Übertragungsnetzbetreiber TenneT bereits die Querungsmöglichkeiten der Elbe zwischen Cuxhaven und Hamburg im Rahmen des Bundesfachplanungsverfahrens intensiv untersucht. Dabei hat sich herausgestellt, dass sich der Bereich bei Wewelsfleth bzw. Wischhafen/Freiburg (Elbe) am besten für die Elbquerung eignet. Die Bundesnetzagentur ist dieser Einschätzung gefolgt und hat den bestehenden SuedLink-Korridor auch für die Elbquerung von Korridor B im Bundesbedarfsplangesetz festgelegt. Korridor B muss für die Elbquerung somit keine Bundesfachplanung durchlaufen. Stattdessen kann direkt ein Planfeststellungsverfahren beantragt werden.

Wie läuft das Genehmigungsverfahren für ElbB ab?

Das Genehmigungsverfahren ist im Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) geregelt. Aufgrund der Vorgaben im Bundesbedarfsplangesetz (gesetzlichen G-Kennzeichnung) entfällt die Bundesfachplanung, sodass direkt mit der Planfeststellung begonnen werden kann.

Im Planfeststellungsverfahren wird das Tunnelbauwerk durch die BNetzA genehmigt. Start- und Zielraum wurden zuvor im Rahmen der Bundesfachplanung des SuedLink bestimmt.

Das Planfeststellungsverfahren, nach dem ElbB genehmigt wird, umfasst folgende Schritte:

  • Antrag nach § 19 NABEG
  • Antragskonferenz nach § 20 NABEG
  • Festlegung des Untersuchungsrahmens durch die BNetzA (§ 20 Abs. 3 NABEG)
  • Unterlagen nach § 21 NABEG
  • Beteiligung und Erörterung
  • Entscheidung nach § 24 NABEG

Das Genehmigungsverfahren von ElbB in der Übersicht

In welchem Umfang findet eine Beteiligung statt?

Bevor Amprion die Planfeststellung für ElbB im Mai 2024 beantragt, finden Informationsveranstaltungen und Konsultationen für Träger öffentlicher Belange und die Öffentlichkeit statt. Während des gesamten Verfahrens informiert Amprion regelmäßig und steht jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung.

Die offizielle Beteiligung der Öffentlichkeit im Planfeststellungsverfahren beginnt mit einer öffentlichen Antragskonferenz der Bundesnetzagentur, an der Übertragungsnetzbetreiber, Träger öffentlicher Belange und Umweltvereinigungen teilnehmen. Im weiteren Planfeststellungsverfahren haben auch betroffene Privatpersonen die Möglichkeit sich einzubringen und ihre Anliegen vorzubringen. Die Bundesnetzagentur wird ein Anhörungsverfahren einleiten, in dem sich Privatleute schriftlich äußern können. Zudem wird es einen gesonderten Termin, den sogenannten Erörterungstermin, geben, bei dem Anliegen eingebracht werden können.

Wie weit muss das Tunnelbauwerk von Wohnhäusern entfernt sein? Gibt es einen Schutzbereich rund um das Grundstück?

Ziel ist es, eine möglichst große räumliche Trennung zwischen der bestehenden Bebauung und der Baustelle herzustellen. Auf diese Weise können unvermeidbare Lärmbelästigungen während der Bauausführung schon aufgrund der Entfernung zur Wohnbebauung minimiert werden.

Für den Betrieb gibt es gesetzliche Vorgaben, – wie etwa die 26. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes – die Grenzwerte vorgeben, die für Gebiete mit Wohnbebauung einzuhalten sind. Diese werden durch den gewählten Abstand des Tunnelbauwerks zu den Wohnhäusern sicher eingehalten.

Trassenverlauf

Wenn das Gebot der Geradlinigkeit gilt, warum kreuzt die Trasse dann nicht die Elbe bei Brunsbüttel, sondern macht den Umweg über Wewelsfleth/Brokdorf? Und warum wird nicht im Bereich südlich der Elbe der SuedLink-Trassenverlauf genutzt?

Die Querung der Elbe stellt im Vorhaben 48 eine Besonderheit dar und ist bereits im Bundesbedarfsplangesetz festgelegt (vgl. BBPlG, Anlage 1, Nr. 48). Für das Vorhaben SuedLink hat der zuständige Übertragungsnetzbetreiber TenneT bereits die Querungsmöglichkeiten der Elbe zwischen Cuxhaven und Hamburg im Rahmen des Bundesfachplanungsverfahrens intensiv untersucht. Dabei hat sich herausgestellt, dass sich der Bereich bei Wewelsfleth bzw. Wischhafen/Freiburg (Elbe) am besten für die Elbquerung eignet. Die Bundesnetzagentur ist dieser Einschätzung gefolgt und hat den bestehenden SuedLink-Korridor auch für die Trassierung von Korridor B festgelegt.

Warum nutzt Amprion nicht den Elbtunnel der A20, um die Elbe zu queren?

Zum einen ist der räumliche Abstand zur möglichen A20-Trasse zu groß, zum anderen ist noch unklar, wann der A20-Tunnel realisiert wird. Auch aus systemtechnischen Gründen bietet sich eine Bündelung mit dem möglichen A20-Tunnel nicht an.

Mit welchen Immissionen durch Lärm, Licht sowie elektrische und magnetische Felder (EMF) ist im Bereich der Tunnelschächte zu rechnen?

Die gesetzlichen Vorgaben bezüglich Lärm, Licht und EMF werden eingehalten und nach Möglichkeit unterschritten.

Technische Aspekte

Welchen Durchmesser hat der Tunnel?

Der Innendurchmesser des Tunnels beträgt 4 Meter.

Wie lang und tief wird der Tunnel gebohrt?

Circa 24 Meter Tiefe auf rund 5,2 Kilometer Länge.

Was passiert bei einem offenen Kabelbruch oder anderen Havariefällen im Tunnel?

Da es sich bei ElbB um einen begehbaren Tunnel handelt, ist der Zugang jederzeit gewährleistet.

Wie gefährlich ist es im Bereich des Kabels, wenn ein Kurzschluss auftritt?

Der Tunnel ist grundsätzlich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, sondern nur für geschultes Fachpersonal und Mitarbeiter von Amprion.

Ohne externe Einflüsse fließt der Strom bei einem Kurzschluss größtenteils über den Kabelschirm ab. Die Kabel selbst sind durch Isolierung und Kabelschirm gesichert.

Ist die im Tunnel entstehende Abwärme nutzbar?

Im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes unterstützt Amprion ausdrücklich das Ziel, die Abwärme von technischen Anlagen zu nutzen. Amprion entwickelt derzeit für unterschiedliche technische Bauwerke (Konverter etc.) Lösungen und Konzepte für die technische Machbarkeit der Wärmeauskopplung als auch deren rechtssichere Umsetzbarkeit gemäß § 11 EnWG.

Maßgeblich für Amprion ist bei einer Wärmeauskopplung immer die Betriebssicherheit und -stabilität der technischen Bauwerke. Das heißt der Netzbetrieb inklusive etwaiger Revisionszeiten hat stets Vorrang.

Werden oberirdische Gebäude im Bereich des Tunnels benötigt? Wenn ja, wie sehen diese aus?

Wir errichten ein Start- und ein Zielschachtbauwerk sowie einen Zugang zu Lüfterbauwerken.

Sichtbares Bauwerk oberirdisch: jeweils circa 23,5 Meter x 14 Meter.

Wird ein natürlicher Sichtschutz errichtet? Wie wird dafür gesorgt, dass das Bauwerk ins Landschaftsbild des Deichvorlandes passt?

Um das Landschaftsbild nicht unnötig zu beeinträchtigen, wird das Bauwerk den Gegebenheiten der Landschaft möglichst angepasst. Zur Sichtverschattung sind entsprechende Planzungen geplant. Bei den Sichtschutzpflanzungen wird auf die Verwendung heimischer Gehölze ebenso Wert gelegt wie auf deren regionale Herkunft.

Wer ist für den Betrieb des Tunnels verantwortlich?

Amprion ist für den Betrieb zuständig.

Bauliche Umsetzung der Elbquerung

Welches Bauverfahren kommt bei der Elbquerung zum Einsatz?

Wir greifen auf das sogenannte Tübbing-Tunnelbauverfahren zurück. Bei dieser Methode zur Herstellung von Tunneln werden vorgefertigte Betonelemente (Tübbinge) verwendet. Folgende Schritte werden beim Tübbing-Tunnelbauverfahren üblicherweise durchgeführt:

  • Vorarbeiten: Bevor mit dem Tunnelbau begonnen wird, finden Vorarbeiten statt. Unter anderem werden eine Start- und eine Zielbaugrube angelegt, von der aus der Tunnel vorangetrieben beziehungsweise in der die Tunnelbohrmaschine geborgen wird, wenn sie die andere Elbseite erreicht hat.
  • Bohren des Tunnels: Der Tunnel wird durch einen sogenannten Mixschild im Vollschnittverfahren aufgefahren. Diese Tunnelbohrmaschine ist speziell für den Einsatz in lockerem Gestein ausgelegt. Dabei wird der vor der Maschine anstehende Boden mit einer Flüssigsuspension vermengt. Diese Suspension wird wiederum mit einem Druck beaufschlagt, der ungefähr dem anstehenden Grundwasserdruck entspricht. Auf diese Weise kann der Vortrieb sehr sicher und nahezu setzungsfrei ausgeführt werden.
    Die Tübbinge werden direkt hinter der Vortriebsmaschine ein- und zu einem ringförmigen Tunnelsegment zusammengebaut. Durch einen konischen Schlussstein wird dieser Ring geschlossen und kann anschließend die volle Gebirgslast tragen.
  • Ausbau des Tunnels: Nach den Vortriebsarbeiten wird der Tunnel mit der notwendigen Infrastruktur ausgebaut. Dazu gehören Stellagen für die Kabelanlage, ein Flucht- und Rettungsfahrzeug sowie Beleuchtung und weitere Schalt- und Sicherheitstechnik.

Wie lange wird ElbB gebaut?

Nach aktuellem Stand rechnen wir mit rund 5 Jahren Bauzeit.

Auf wie viele Jahre summiert sich die Bauzeit für ElbX und ElbB?

Eine Gesamtbauzeit von rund acht Jahren ist möglich. Während bei ElbX von TenneT bereits September 2023 der Bau begonnen hat, reicht Amprion für ElbB erst im Mai 2024 den Antrag auf Planfeststellung ein. 2026 folgt der Planfeststellungsbeschluss und damit die Baugenehmigung. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass der Bau von ElbB erst nach der Fertigstellung von ElbX beginnen kann.

Wie wird die Zuwegung der ElbB-Baustelle organisiert und koordiniert? Wann wird den Gemeinden und den betroffenen Behörden (Straßenmeistereien etc.) das Konzept vorgestellt?

Amprion beauftragt Fachplanungsbüros, ein Konzept zur Zuwegung zu erstellen. Eine Kommunikation dazu findet zu gegebener Zeit mit ausreichend Vorlauf statt.

Gibt es beim Bau Synergien mit ElbX?

Sofern die unterschiedlichen Zeitabläufe es zulassen, werden wir Synergien nutzen.

Wird von Nord nach Süd gebaut? Oder parallel an den zwei Standorten?

Der ElbB-Tunnel wird von Schleswig-Holstein nach Niedersachsen gebaut.

In welchem Schichtbetrieb wird gearbeitet? Finden die Arbeiten 24/7 statt?

Als Regelbetrieb der Baumaßnahme wird nach Stand der Vorplanung ein werktäglicher Zeitraum von Montag bis Samstag zwischen 7.00 Uhr und 20.00 Uhr vorgesehen. Der eigentliche Tunnelvortrieb mit Arbeitsaktivität im Bereich des Baufeldes am Startschacht ist allerdings im 24 h-Betrieb geplant. Materialtransporte und Transporte des Abraums erfolgen im geplanten Regelbetrieb voraussichtlich werktäglich zwischen 7.00 Uhr und 18.00 Uhr. Unvermeidbare Schwertransporte werden nach Erfordernis ggf. zu abweichenden Uhrzeiten durchgeführt. Dies minimiert die Beeinträchtigung des örtlich anstehenden Verkehrs, insbesondere des Berufsverkehrs.

Wie groß sind die Baumaschinen und wie groß sind die Bewegungen der Maschinen beziehungsweise LKW? Wer kommt für eventuelle Schäden auf?

Dies kann erst nach der Beauftragung der ausführenden Firma beantwortet werden. Beschädigungen werden im Rahmen der Baufeldräumung nach Abschluss der Arbeiten fachgerecht behoben.

Gibt es im Vorfeld eine Beweissicherung? Wer trägt die Kosten dafür?

Im Rahmen der Ausschreibung werden die Baufirmen zu einer Beweissicherung verpflichtet. Die Kosten hierfür trägt Amprion.

Werden heimische beziehungsweise ortsansässige Unternehmen mit dem Bau des Tunnels beauftragt oder wird ein zentrales Unternehmen gewählt?

Insbesondere bei den Baugruben- und Tunnelbauarbeiten handelt es sich um hochspezialisierte Gewerke mit nur wenigen Anbietern in ganz Europa. Von daher sind wir gezwungen, auch diesen Markt anzufragen. Sollte es für diese Gewerke ortsansässige Firmen geben, so werden diese selbstverständlich eingeladen, sich für ElbB zu bewerben.

Welche Schutzmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Wasserqualität und der Deichbereiche werden während der Arbeiten vorgenommen?

Amprion hält sich streng an alle Vorgaben zum Schutz der Wasserkörper.

Auswirkungen auf Mensch, Natur und Umwelt

Welchen Einfluss haben das Kabel und der Tunnel auf den Boden und die Vegetation im Bereich der Elbe?

Durch die Lage in 24 Metern Tiefe und die Abführung der Prozesswärme wird es keine Auswirkungen geben.

Wie werden Natur- und Artenschutz bei Planung und Bau berücksichtigt?

Amprion versteht sich als nachhaltiges Unternehmen. Der Natur- und Artenschutz hat für uns einen hohen Stellenwert. Daher ist uns bei allen Projekten wichtig: Der Bau und der spätere Betrieb der Leitung sollen die Natur möglichst wenig belasten. Bei der Planung berücksichtigen wir im Rahmen der Genehmigungsverfahren den Schutz von Flora und Fauna. Es werden Schutz- sowie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (sogenannte Kompensationsmaßnahmen) vorgesehen. Im Bau achtet eine externe ökologische Baubegleitung auf die Berücksichtigung der umweltfachlichen Belange.

Wie und wo findet ein naturschutzfachlicher Ausgleich statt? Muss ein regionaler Bezug bestehen?

Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) beinhaltet das sogenannte Vermeidungs- und Minimierungsgebot. Demnach besteht die Verpflichtung, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen beziehungsweise so gering wie möglich zu halten. Wo Eingriffe unvermeidbar sind, nimmt Amprion Kompensationsmaßnahmen vor.

Über regionale Ökopools beteiligen wir uns an Projekten anderer Organisationen oder leisten Ausgleichszahlungen, die umfassendere Maßnahmen als einzelne Ersatzpflanzungen ermöglichen. Bei der Planung und Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen binden wir die betroffenen Gemeinden, Naturschutzbehörden sowie Anwohnerinnen und Anwohner und sonstige Experten frühzeitig ein.

Wie wird mit Wasserschutzgebieten im Bereich der Elbe umgegangen?

Aus heutiger Planungssicht befinden sich keine Wasserschutzgebiete im Untersuchungsraum. Wasserschutzrechtlich ausgewiesene Gebiete werden möglichst gemieden. Sofern dies nicht möglich ist und keine alternativen Verläufe zur Verfügung stehen, weisen wir die Einhaltung der Schutzvorgaben durch geeignete Maßnahmen nach.

Wie warm werden die Leitungen im Betrieb? Hat die Wärmeabgabe eine Auswirkung auf die Umwelt?

Genaue Angaben hierzu können wir erst machen, sobald die Kabel, die wir für Korridor B benutzen werden, ausgewählt sind. Normalerweise werden Erdkabel unter Volllast zwischen 70 und 80 Grad warm. Durch die Ummantelung beziehungsweise Isolierung wird ein Großteil dieser Wärme direkt abgefangen. Zudem wird eine Lüfteranlage installiert, die die Abwärme aus dem Tunnel abführt.

Ist der Tunnel gegen Cyberangriffe, Sabotage und Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Starkregenereignisse geschützt?

Havarie-Konzepte sind ein fester Bestandteil unserer Planungen. Details können wir aus sicherheitstechnischen Gründen nicht bekannt geben.

Ist der Tunnel bewacht?

Der Tunnel ist bewacht. Details können wir aus sicherheitstechnischen Gründen nicht bekannt geben.

Werden Tiere im Rahmen der Schall- oder Wärmeimmissionen des Tunnels beeinträchtigt?

Die Auswirkungen von Geräuschen, Erwärmungen oder auch Erschütterungen auf wildlebende Tiere werden im Genehmigungsverfahren betrachtet. Hierzu lassen wir Fachgutachten erstellen. Dabei werden die Auswirkungen dieser Reize sowohl kurzzeitig während der Bauphase als auch dauerhaft in der Betriebsphase des Tunnels näher untersucht. Für Nutztiere werden gegebenenfalls bedarfsbezogene Fachgutachten in Auftrag gegeben.

Im Austausch

Wann plant Amprion Informationsangebote für Eigentümer von Grundstücken in der vorgesehenen Trasse von Korridor B?

Amprion wird mit den landwirtschaftlichen Verbänden Gespräche über eine Rahmenregelung führen. Diese Rahmenregelung wird unter anderem Entschädigungen für Nutzungsausfälle und mögliche Folgeschäden regeln. Kontakt mit Grundstückseigentümern und Landwirten nimmt Amprion erst dann auf, wenn die betroffenen Flurstücke feststehen oder wenn Voruntersuchungen auf den Flächen notwendig sind.

Welche Ansprechpartner stehen Betroffenen bei Planung und Bau zur Verfügung?

Projektleiter und Projektsprecher stehen den Betroffenen sowohl während der Planung als auch während der Bauzeit als Ansprechpartner zur Verfügung.