Baugrunduntersuchung
Bevor Korridor B Strom von der Nordseeküste ins Ruhrgebiet transportieren kann, arbeitet Amprion an vielen Stellen gleichzeitig. Damit die Gleichstrom-Erdkabelverbindungen zügig geplant werden können, finden bereits seit Frühjahr 2024 Baugrunduntersuchungen statt.
Eine Baugrunduntersuchung (BGU) ist eine Maßnahme, um Informationen über den Boden als Baugrund zu sammeln. Bohrungen und Sondierungen geben Auskunft über die Eigenschaften des Bodens – etwa die Beschaffenheit, die Zusammensetzung oder die Tragfähigkeit.
Maßnahmen
Kleinrammbohrung
Die Kleinrammbohrung gehört zu den einfachen Methoden, um den Untergrund zu erkunden. Sie dauert circa zwei Stunden und wird mit einem Kleingerät durchgeführt. Ziel ist, eine Bodenprobe zu entnehmen, um die Lagerungsdichte und die Schichtenfolge festzustellen.
Mit einem hydraulisch betriebenen Schlaghammer oder einem Elektrohammer wird üblicherweise ein ge?schlitztes Hohlgestänge mit einem Durchmesser zwischen 40 und 80 Millimetern in den Boden getrieben. Beim Einbringen in den Boden füllt sich der Hohlraum mit der vorhandenen Bodenfolge. Anschließend wird das Gestänge samt Bodenprobe mit einem Ziehgerät manuell oder mit hydraulischer Unterstützung wieder herausgezogen.
Zum Einsatz kommen tragbare Sondiergestänge und Kleingeräte, die auf einer kleinen, benzinkraftgetriebe?nen Transportraupe oder auf Handschubkarren zu den Bohransatzpunkten gefahren oder getragen werden
Rammkernbohrung
Bei Rammkernbohrungen erkunden wir die Schichtenfolge im Untergrund und gewinnen Bodenproben. Das Verfahren dauert etwa einen Tag. Es findet schlagend und drehend sowie ohne Bohrspülung statt. Häufig werden Rammkernbohrungen durch Kettengeräte ausgeführt, was die Verdichtung des überfahrenen Oberbodens verringert.
Wenn zum Beispiel im Lockergestein eine trocken ausgeführte Rammkernbohrung ansteht, kommt ein Raupenbohrgerät zum Einsatz. Der Bohrdurchmesser beträgt abhängig von der Geologie zwischen 120 und 320 Millimeter. Am Ansatzpunkt der jeweiligen Rammkernbohrung werden etwa zehn mal fünf Meter Platz benötigt.
Der Geräuschpegel entspricht dem einer schleudernden Waschmaschine oder eines Klavierspiels.
Rammsondierung
Sondierungen sind ein elementarer Bestandteil der Baugrunderkundung und ergänzen die Bohrungen. Beide Verfahren finden meist unmittelbar nebeneinander statt, was den Flächenbedarf minimiert.
Eine Rammsondierung dauert etwa eine Stunde und wird ebenfalls mit einem Kleingerät durchgeführt. Zum Einsatz kommt ein Rammsondiergerät, das auf zwei Rädern montiert händisch im Gelände bewegt werden kann. Bei der Maßnahme wird eine Sonde mittels eines 10 bis 15 Kilogramm schweren Fallgewichts bei konstanter Fallhöhe in den Untergrund getrieben. Die geplante Tiefe wird vorher festgelegt. Die Rammsondierung zielt darauf ab, die Lagerungsdichte des Bodens über die Anzahl der Schläge zu ermitteln.
Bevor die Arbeiten starten, nimmt Amprion per Anschreiben Kontakt mit den betroffenen Eigentümerinnen und Eigentümern sowie Nutzungsberechtigten auf. Gleichzeitig werden die Arbeiten ortsüblich bekannt gemacht. Der persönliche und direkte Austausch mit den Menschen vor Ort ist dem Korridor-B-Team darüber hinaus besonders wichtig.
Weiterführende Informationen
- Häufige Fragen und Antworten zur Baugrunduntersuchung
Übersicht - Welche Flurstücke sind betroffen?
Bekanntmachungen, inkl. Liste der betroffenen Flurstücke - Broschüre und Faktenblätter zu Baugrunduntersuchungen
Infomaterialien - Baugrunduntersuchungen im Bereich der Elbe
Übersicht