Planfeststellungsverfahren für Elbtunnel

12.04.2024 – Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion stellt bei der Bundesnetzagentur den Antrag auf Planfeststellung für die Elbquerung von Korridor B.

Die Planungen von Korridor B erreichen im Norden einen wichtigen Meilenstein. Für das ElbB genannte Elbtunnelprojekt stellt Amprion den Antrag auf Planfeststellung. ElbB wird zwischen- Wewelsfleth in Schleswig-Holstein und Wischhafen in Niedersachsen als Tunnel unter der Elbe geplant und stellt innerhalb des Großprojektes Korridor B einen eigenen Genehmigungsabschnitt dar. Für ElbB hat der Gesetzgeber im Bundesbedarfsplangesetz vorgegeben, dass die Bundesfachplanung entfällt. ElbB ist damit den Trassen von Korridor B, die noch in der Bundesfachplanung geprüft werden, einen Planungsschritt voraus.

Landschaft an der Elbe

„Mit dem Start in das Planfeststellungsverfahren kommt ElbB in die nächste, wichtige Phase. Innerhalb von Korridor B nimmt dieses Projekt eine Sonderstellung ein: Die Elbe wird über mehr als fünf Kilometer gequert. Der Tunnel entsteht aus tausenden Stahlbetonteilen – sogenannten Tübbingen – in einer Tiefe von rund 20 Metern und ist ein großes und wichtiges Teilprojekt innerhalb von Korridor B“, sagt Gesamtprojektleiter Arndt Feldmann.

Vor der Antragseinreichung lädt Amprion zu öffentlichen Dialogveranstaltungen ein:

  • Brokdorf (Mehrzweckhalle Brokdorf, Dorfstraße 33A, 25576 Brokdorf, 18:00 - 20:00 Uhr, 23.4.2024)
  • Wischhafen (Gasthaus Heiko Sieb, Ostener Straße 3, 21737 Wischhafen, 18:00 - 20:00 Uhr, 24.4.2024)

Der Planfeststellungsbeschluss wird für 2026 erwartet. Sobald dieser vorliegt, kann mit dem Bau begonnen werden. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich 4,5 Jahre. Über Schachtbauwerke in Wewelsfleth und Wischhafen werden nach Fertigstellung des Bauvorhabens die Erdkabel für Korridor B eingezogen.

DAS GLEICHSTROMPROJEKT KORRIDOR B

Korridor B umfasst die Leitungsbauvorhaben Heide/West – Polsum (Nr. 48) und Wilhelmshaven – Hamm (Nr. 49). Sie sind seit 2021 im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) verankert. Die Vorhaben werden in Höchstspannungs-Gleichstrom-Technologie mit einer Nenngleichspannung von 525 Kilovolt umgesetzt. Amprion plant Korridor B vorrangig als Erdkabel. Die Übertragungskapazität beträgt insgesamt vier Gigawatt elektrische Leistung (ohne Leerrohrsysteme).

Die Entfernung zwischen den Netzverknüpfungspunkten Heide/West und Polsum beträgt rund 440 Kilometer. Die Netzverknüpfungspunkte Wilhelmshaven und Hamm sind rund 270 Kilometer voneinander entfernt. Das Netz möglicher Trassenkorridore verläuft durch Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen.

Florian Zettel
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Florian Zettel
Projektsprecher, Abschnitt Nord: Schleswig-Holstein und Niedersachsen (Elbe-Weser)